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Organisation von Arbeitsschutz und Motivation

Best Practice 2022

Evangelische Fachstelle für Arbeits- und Gesundheitsschutz der Evangelischen Kirche in Deutschland

„Wer, wie, was?“ - Arbeitsmedizinische Betreuung der Mitarbeitenden in der Evangelischen Kirche in Deutschland

Zusätzliche Informationen der VBG zu diesem Thema:
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Ausgangslage und Ziel:

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) koordiniert mit Ihrer Fachstelle für Arbeits- und Gesundheitsschutz (EFAS) seit 1998 die sicherheitstechnische und arbeitsmedizinische Betreuung aller circa 241.000 Beschäftigten und mehr als einer Million ehrenamtlich Tätigen der EKD in ganz Deutschland. Ziel war eine optimierte, durch die EFAS koordinierte Sicherstellung der arbeitsmedizinischen Betreuung aller verfasst-kirchlichen (kirchlich organisierten) Einrichtungen in der EKD .

Aktivitäten:

Im Jahr 1998 schließt die EKD mit einem externen Dienstleister einen Vertrag zur arbeitsmedizinischen Betreuung der verfassten Mitarbeitenden in der EKD. Alle 20 Gliedkirchen der EKD stimmen zu.

In den Jahren 2002, 2005, 2007 und 2010 erarbeiten die Verantwortlichen arbeitsmedizinische Leistungskataloge / Betreuungskataloge zur Umsetzung zusammen mit dem externen Dienstleister.

Seit 2004 erfolgt ein jährlicher, von der VBG organisierter Austausch der koordinierenden Arbeitsmedizinerinnen und Arbeitsmediziner des externen Dienstleisters für die 20 Landeskirchen. Auf dieser Ebene kommt es in der Regel alle zwei Jahre zu einem zusätzlichen Treffen zwischen den regionalen Betriebsärztinnen und Betriebsärzten und den landeskirchlichen Fachkräften für Arbeitssicherheit.

Seit 2010 koordiniert und überwacht die EFAS die arbeitsmedizinische Betreuung der Einreichtung mit einer eigenen Stelle „Koordination Arbeitsmedizin“.

Mit Unterstützung der Universität Hannover und der VBG erarbeitet die EFAS von 2010 bis 2012 ein arbeitsmedizinisches Betreuungskonzept.

Im September 2012 wird im Rahmen eines 3-tägigen Fachforums mit dem Titel „Medizin und Technik – ein Tandem für die Zukunft“ die Zusammenarbeit der koordinierenden Betriebsärztinnen und Betriebsärzte des externen Dienstleisters sowie der Koordinatorinnen und Koordinatoren für Arbeits- und Gesundheitsschutz in der EKD systematisiert und gestärkt.

Die Struktur der Betreuung und die Art der Zusammenarbeit der Arbeitsschutzakteure sowie der Betriebsärztinnen und Betriebsärzte münden in ein Konzept zur arbeitsmedizinischen Betreuung der Mitarbeitenden der EKD. Dieses wird in Zusammenarbeit mit den zuständigen gesetzlichen Unfallversicherungsträgern Verwaltungs-Berufsgenossenschaft, Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege sowie Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau unter Beteiligung der Universität Hannover erstellt. Eine Beschreibung ist in der angehängten Datei zu finden.

In 2015 wird erstmals ein ausführlicher Leitfaden zur arbeitsmedizinischen Betreuung in der EKD durch die EFAS erarbeitet, damit die EKD als Arbeitgeber und auch die kleinen ehrenamtlich geführten Einrichtungen der EKD ihren Aufgaben in der arbeitsmedizinischen Betreuung nachkommen kann und einen Überblick über die vertraglich vereinbarten Dienstleistungen des externen Dienstleisters erhalten. Der Leitfaden gibt einen Überblick über die Inhalte der arbeitsmedizinischen Betreuung für unterschiedliche Beschäftigtengruppen in den Einrichtungen der EKD, hilft kirchlichen Arbeitgebern bei der Ermittlung von typischen Gesundheitsgefahren bei Tätigkeiten in der EKD und unterstützt bei der Beauftragung arbeitsmedizinischer Leistungen wie zum Beispiel zielgerichtete Vorsorge von Mitarbeitenden.

Die stetige Adaptation des Betreuungskonzeptes sowie gesetzliche Änderungen führen im Jahr 2021 zur Neugestaltung des Leitfadens zur arbeitsmedizinischen Betreuung (siehe Anhang). Dieser Leitfaden steht allen kirchlichen Verantwortlichen und Mitarbeitenden als Informationsbroschüre zur Verfügung. Zudem konzipierte die EFAS Schulungen, um die Verantwortlichen zur Handhabung des Leitfadens und der Beauftragung arbeitsmedizinischen Leistungen zu befähigen.

Online-Schulungsangebote zum Leitfaden Arbeitsmedizin werden in den Jahren 2021 und 2022 für Koordinatorinnen und Koordinatoren, Fachkräfte für Arbeitssicherheit, Verwaltungsmitarbeitende und Verantwortliche kirchlicher Einrichtungen sowie für Mitarbeitendenvertretungen erstellt und angeboten.

Ergebnisse:

Das Konzept beinhaltet alle gesetzlich vorgegebenen arbeitsmedizinischen Leistungen sowie moderne Ansätze von Verhaltens- und Verhältnisprävention zur Sicherstellung der Gesundheit aller verfasst-kirchlichen Mitarbeitenden. Über die gesetzlich vorgeschriebenen Vorsorgen hinaus gibt es weitere Angebote für die jeweiligen Zielgruppen.

Das Konzept beschreibt die flächendeckende arbeitsmedizinische Betreuung aller verfasst-kirchlichen Mitarbeitenden der EKD unter einer zentralen Koordinierungsstelle.

Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, die zu regelmäßigen Koordinierungstreffen zusammenkommen, wurden ausgebildet. Beratungs- und Schulungsangebote für Verantwortliche wurden etabliert. An den Schulungen zum Konzept mit Hilfe des Leitfadens zur Arbeitsmedizinischen Betreuung in der EKD werden bis Ende des Jahres 2021 mehr als 300 Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sowie Verantwortliche teilgenommen haben. Für das Jahr 2022 werden weitere ungefähr 200 Teilnehmende erwartet.

Regelmäßig wird evaluiert, ob die gesetzlichen Vorgaben zum Arbeits- und Gesundheitsschutz eingehalten werden.

Die Zufriedenheit der Mitarbeitenden mit der arbeitsmedizinischen Betreuung wurde im Jahr 2016 mittels einer Studie in Zusammenarbeit mit dem Sozialwissenschaftlichen Institut der EKD untersucht und zeigte ein positives Gesamtbild auf. In einer weiteren Studie wird aktuell der Stand des Arbeits- und Gesundheitsschutzes in den mehr als 13.200 evangelischen Kirchengemeinden in ganz Deutschland untersucht. 

Besonderheit:

  • Die einheitliche und flächendeckende Koordination der arbeitsmedizinischen Betreuung aller verfasst-kirchlichen Einrichtungen in der EKD durch eine zentrale Koordinierungsstelle, die EFAS, ist besonders. Ebenso einmalig in Deutschland ist die einheitliche arbeitsmedizinische Betreuung von mehr als zehn unterschiedlichen kirchlichen Professionen, von Theologeninnen und Theologen im aktiven Dienst bis zu Erzieherinnen und Erziehern, durch einen einzigen überbetrieblichen Dienstleister.
  • Das Konzept wird seit 1998 regelmäßig überprüft, weiterentwickelt und modernisiert und mündete im Jahr 2021 in eine modernisierte und digitalisierte Version inklusive deutschlandweiter Online-Schulungen sowie in einer bebilderten Broschüre als Handlungshilfe.
  • Alle kirchlichen Ebenen werden mit der Arbeitsmedizin vernetzt.
  • Neu sind die Weiterentwicklung der Leistungskataloge zu umfangreichen Leitfäden zur arbeitsmedizinischen Betreuung für kirchliche Verantwortliche und der Einsatz von digitalen Medien wie Online-Schulungen, um zielgruppenorientiert in der Fläche Wissen für kirchliche Verantwortliche und Multiplikatorinnen und Multiplikatoren zu transportieren.

 

 

 

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